Kennen Sie das nicht auch? Es gelingt uns, in 6 Monaten 10 kg abzunehmen, in dem wir in dieser Zeit Sport treiben und die Ernährung umstellen. Diesen Erfolg feiern wir gebührend. Nach wenigen Wochen wundern wir uns, dass wir wieder zunehmen. Ähnlich wie bei Schlankheitskuren und Diäten kommt es auch bei der Einführung von LEAN immer wieder zum Jo-Jo-Effekt.
Warum? Wahrscheinlich kennen Sie die Antwort!
Diäten sind meist nichts anderes als kurzfristige, aktionistisch geprägte Maßnahmen, die zum Abbau von Muskelmasse führen können. Nach Rückkehr zu den alten Gewohnheiten ist das Problem dann nur noch größer; ebenso der damit verbundene Frust. Ich habe diese Erfahrung auch mehrfach machen müssen. 😉
Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Verbesserung der Produktivität und damit stabileren Zukunft, soll mit der Einführung von LEAN unser Unternehmen bzw. unsere Organisation schlanker und fitter werden.
Um Jo-Jo-Effekt und Frust zu vermeiden, müssen wir jedoch, ähnlich wie beim Kampf gegen die Pfunde, genetisch bedingte Mechanismen bezwingen und unsere Gewohnheiten verändern.
Es ist eine beliebte Taktik, bei der Einführung von LEAN mit Methoden wie 5S, Shopfloor Management oder schnelles Rüsten (SMED) zu starten. Denn ist es nicht ein großartiges Gefühl, wenn schnelle Erfolge erzielt werden? Aber wie nachhaltig ist das?
Lokale Optimierungen zeigen zwar, dass die Methoden, auch all die anderen aus dem LEAN Toolset, grundsätzlich Wirkung zeigen und auch in einer schlanken Organisation nicht fehlen dürfen. Bezogen auf das große Ganze erreichen wir damit allein unser Ziel aber nicht. Allzu oft sind die Effekte nicht nachhaltig. Wir werden schneller vom „Tagesgeschäft“ eingeholt, als uns das lieb ist. Es kommt zum Jo-Jo-Effekt!
(Auf das Thema „Tagesgeschäft“ gehe ich in einem meiner nächsten Beiträge ein.)
Das projekthafte Implementieren von Methoden und Werkzeuge ist nach meiner Erfahrung nicht ausreichend. Notwendig ist eine ganzheitliche Betrachtung der Organisation, der darin agierenden Menschen und auf dieser Basis eine zielgerichtete Veränderung unserer Gewohnheiten.
Es geht also primär nicht um Methoden, sondern es ist aus meiner Sicht eine Frage der Haltung, ja genaugenommen eine Frage der Unternehmenskultur.
Wirklich schlanke Unternehmen heben sich unter anderem vom Wettbewerb ab, indem sie sich auf die Wertschöpfung fokussieren. Alles, was zur Erfüllung der Kundenbedarfe notwendig ist, wird mit höchster Effektivität und Effizienz erledigt. Verschwendung identifizieren und eliminieren sie schrittweise. Nur so kann LEAN-Management zu einer kontinuierlichen Verbesserung von Umsatz, Rendite und Cashflow führen.
Wie vermeiden Sie also den
Jo-Jo-Effekt:
» Arbeiten Sie an der Haltung - Unternehmertum
» Konzentrieren Sie sich auf das, was zum Ziel führt – Wertschöpfung und Ergebnisse
» Vermeiden Sie ungesunde Ernährung – Verschwendung
» Trainieren Sie regelmäßig und kontinuierlich – lebenslanges Lernen, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit
» Schlank werden ist kein Projekt, sondern ein dauerhafter Prozess - KVP
Wie ist Ihre Meinung?
Ich freue mich auf Ihren Kontakt. 😊